Knoblauch

Knoblauch ist ein ehemaliger Ort im Landkreis Havelland. Die Gemarkung der Wüstung Knoblauch ist heute Bestandteil der Stadt Ketzin/Havel. Das Dorf wurde zur Jahreswende 1968/69 zu Gunsten eines Erdgasspeichers aufgegeben.

Knoblauch wurde erstmals 1197 als Clebeloc im Zusammenhang mit der Schenkung von Ketzin und seinem damaligen Filial Clebeloc durch Otto II. an das Domkapitel zu Brandenburg erwähnt

1961 begann die Erdgasförderung. Bereits im Juli standen zwei Bohrtürme im und zwei vor dem Dorf. Bis 1963 wurde ein Untergrundspeicher errichtet, welcher ab 1965 sein eingelagertes Erdgas in ein Verbundnetz abgeben sollte. Am 9. September 1964 wurde mit der Gasbefüllung der Ringleitung aus dem Untergrundspeicher begonnen und die zwölf Sonden anschließend geschlossen. Zum 31. Dezember 1964 zählte Knoblauch nur 460 Einwohner, zum 1. Juli 1950, dem Tag der Eingemeindung nach Ketzin, waren es noch 622 gewesen. Aber da es zunächst zu keinem außergewöhnlichen Ereignis kam, wurde das Leben auf dem Gasspeicher schnell zur Gewohnheit. Dies änderte sich schlagartig im Winter 1965, als erstmals Gas austrat und immer wieder hohe Kohlenmonoxid-Werte in der Luft gemessen wurden. Für ein Viertel der Einwohner von Knoblauch wurden daraufhin nächtliche Notquartiere eingerichtet, die abends bezogen wurden. Am nächsten Morgen kehrten sie zum Lüften in die eigene Wohnung zurück. Ein Ende dieser Situation war nicht in Sicht und verschärfte sich durch die Explosion einer Mess-Sonde im Sommer 1966. Die Bohrtruppmannschaft benötigte zum Abdichten der Unglücksstelle 4 Tage. Die Knoblaucher forderten Aufklärung des Unglückes und Informationen von den Verantwortlichen und eine Gewähr, dass so etwas nicht wieder passieren würde.

Im Oktober 1966 entging der Ort knapp einer Katastrophe Die Wohnhäuser, Stallungen und die Kirche wurden vom Staat gekauft und abgerissen – damit hörte das Dorf Knoblauch nach fast 800 Jahren auf zu existieren. phe, weil ein Ventil einer Sonde, die sich hinter dem Gasthaus befand, abriss. Einer Fontäne gleich erhob sich eine Säule aus Wasser, Gas und Sand und ging auf die umliegenden Dächer nieder. Die Bewohner löschten das Feuer in ihren Öfen und verließen fluchtartig ihre Häuser. Auch dieser Schaden wurde behoben. Jedoch bestanden weiterhin erhöhte CO-Werte, so dass der Ministerrat der DDR am 22. Dezember 1966 die Umsiedlung der Knoblaucher Bewohner beschloss. Die Bewohner wurden in kurz vorher errichtete Neubauten in Markee, Falkenrehde und Ketzin untergebracht………

Die Wohnhäuser, Stallungen und die Kirche wurden vom Staat gekauft und abgerissen – damit hörte das Dorf Knoblauch nach fast 800 Jahren auf zu existieren.

Der Friedhof des Dorfes existiert heute noch und auf den folgenden Bildern zu sehen.

Quelle: Wikipedia